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29.06.2018

Antisemitisches Mobbing in der Berliner John-F.-Kennedy-Schule: „Blankes Entsetzen“

 
 
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Auschwitz-Überlebende reagieren mit Empörung auf die Berichte über das antisemitische Mobbing eine Schülers der 9. Klasse an der John-F.-Kennedy-Schule in Berlin. Besonders die bei dem freigesetzten Hass gewählte Verbindung zu der Ermordung der jüdischen Familien mit Gas in den Gaskammern von Auschwitz lässt sie angesichts einer solchen Verrohung und Gefühlskälte sprachlos und mit blankem Entsetzen zurück.

Hierzu betonte während eines Aufenthaltes in der Gedenkstätte Auschwitz Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:

"Die Entwicklungen in der scheinbar so heilen Elite-Welt der John-F.-Kennedy-Schule im noblen Berliner Süden zeigen eine völlig neue Dimension des alltäglichen Antisemitismus in Berliner Schulen. Es offenbart sich ein Ausmass der Verrohung, das weit über die bisher widerstrebend eingestandenen Konflikterfahrungen mit dem alltäglichen antisemitschen Hass an Schulen in Berlin und in Deutschland hinausgeht.

Besonders empörend für die Auschwitz-Überlebenden ist die völlige pädagogische und politische Unfähigkeit der beteiligten Schuldirektion, die wieder einmal über Monate nichts merkt und dann durch Unfähigkeit bei der Bearbeitung der Krise auffällt. Es ist dem Bundespräsidenten zuzustimmen, dass es mittlerweile in der deutschen Gesellschaft eine massive Tendenz zu Verrohung und Entsolidarisierung gibt. Wenn ausgebildete und in Führungs- und Vorbildfunktionen tätige Pädagogen diese Entwicklungen in ihrem direkten Umfeld nicht einmal mehr registrieren geschweige denn thematisieren können, sollte ihnen die Versetzung verweigert werden. Sie sollten -gerade an einer solchen Schule - ihr Amt zur Verfügung stellen!"