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11.02.2013

Berlinale: Der Friedensfilmpreis setzt Solidaritätskampagne mit Jafar Panahi fort

 
 
Jafar Panahi © Berlinale

Jafar Panahi © Berlinale

Logo des Friedensfilmpreises © Roman Weyl

Logo des Friedensfilmpreises © Roman Weyl

 

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Das Internationale Auschwitz Komitee ist Teil des Trägerkreises des Friedensfilmpreises der Internationalen Filmfestspiele Berlins. Wir dokumentieren eine Pressemitteilung des Friedensfilmpreises vom 11. Februar 2013.

Der Friedensfilmpreis setzt seine Solidaritätskampagne mit dem iranischen Regisseur Jafar Panahi im Rahmen der Berlinale am Dienstag 12. Februar 2013 fort. Zur Pressevorführung seines Berlinale-Beitrags "Pardé/Closed Curtain" erinnert der Trägerkreis des Friedensfilmpreises mit einer lebensgroßen Figur Panahis und dem Aufruf "Ich sollte hier sein" an sein Berufs- und Ausreiseverbot.

Direkt im Anschluss an die Pressevorführung (ca. 10.45 Uhr) steht die Jury des Friedensfilmpreises vor dem Berlinale Palast für Fotoaufnahmen mit den Panahi-Figuren sowie zur Beantwortung von Fragen bereit.

Jafar Panahi wurde 2010 in seinem Heimatland zu einem 20-jährigem Berufs- und Ausreiseverbot verurteilt, womit eine sechsjährige Inhaftierung verbunden ist, sollte er gegen die Auflagen verstoßen.  Nachdem er daraufhin seine Berufung in die Jury für die Berlinale 2011 nicht wahrnehmen konnte, machte sich die Initiative des Friedensfilmpreises mit der Plakataktion "Wo bleibt Panahi?" im Rahmen der Berlinale für die Freilassung Panahis stark. Im vergangenen Jahr wurde die Plakataktion fortgesetzt, um auf die unveränderte Situation des Filmemachers aufmerksam zu machen.

"Ich sollte hier sein!" knüpft an die beiden vergangenen Jahre an und ruft das Schicksal vieler Künstler in Erinnerung, die durch Zensur und Verfolgung bedroht sind: Mohammad Rasoulof, iranischer Regisseur, wurde 2010 zusammen mit Panahi zu sechs Jahren Haft und 20 Jahren Berufs- und Ausreiseverbot verurteilt. Der chinesische Künstler Ai-Wei-Wei, für den die Initiative Friedensfilmpreis bei der letzten Berlinale kurzzeitig den Marlene-Dietrich-Platz umbenannte, wurde 2011 in China verhaftet. Mittlerweile wurde er auf Kaution freigelassen, darf das Land jedoch nicht verlassen. 2012 erinnerte der ungarische Regisseur und Friedensfilmpreisträger Bence Fliegauf mit seinem Film "Czak a Szel - Just the Wind" an Verfolgung und Demütigung der Roma in Ungarn. Noch immer werden Roma in Ungarn diskriminiert und verfolgt. Darüber hinaus verschlechtert sich die Situation ungarischer Filmschaffender und anderer Künstler dramatisch, die durch die kulturpolitischen Leitlinien der rechtsnationalen Regierung erstickenden Restriktionen unterliegen. So musste in diesem Jahr erstmals seit seiner Gründung 1965 das Film-Festival Magyar Filmszemle abgesagt werden, weil es aufgrund des Wegbrechens der unabhängigen Förderstrukturen für die Filmproduktion keine neuen ungarischen Filme gibt.

  • Pressevorführung "Pardé/Closed Curtain":
    Dienstag, 12.02.2013, 9.00 Uhr
    Berlinale Palast, Marlene-Dietrich-Platz 1, 10785 Berlin

  • Fototerminmit Panahi-Figuren:
    im Anschluss um ca. 10.45 Uhr

  • Kontakt:
    Alexander Flöth
    E-Mail: mail@artefakt-berlin.de
    Tel.: (030) 440 10 688
    Fax: (030) 440 10 684