IAK :: Erinnern an gestern, Verantwortung für morgen

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27.01.2017

Überlebende: Gedenken, weil es um die Zukunft der Menschen geht / Vergiftete Rezepturen des Rechtspopulismus

 
 
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Die Überlebenden des Holocaust im Internationalen Auschwitz Komitee erleben den heute weltweit begangenen Internationalen Gedenktag für die Opfer des Holocaust mit gemischten Gefühlen:

Zum einen sind die Überlebenden allen Gruppen und Initiativen dankbar, die sich anlässlich dieses Gedenktages der Befreiung von Auschwitz mit ihren Erinnerungen und dem Hass des Antisemitismus von gestern und heute auseinandersetzen. Die Empathie und die Aufmerksamkeit der Welt sind für die Überlebenden von Auschwitz ein Stück Hoffnung, das sie trägt und das sie den Menschen von heute zurückgeben wollen. Aber in diese Hoffnung drängen sich gerade in diesen Tagen aktuelle rechtspopulistische Entwicklungen in vielen europäischen Ländern, die die Überlebenden von Auschwitz zunehmend verstören und immens beunruhigen.

Hierzu betonte im Rahmen einer Gedenkveranstaltung in Ingolstadt Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:

"Bei den Überlebenden wächst der Eindruck, dass angesichts des länderübergreifenden Rechtspopulismus und seiner vergifteten Rezepturen jetzt die Erinnerungen an den Holocaust und die Zerstörung der demokratischen Welt im Gedächtnis Europas und der Welt dringend aktualisiert werden sollten. Diejenigen, die Auschwitz überlebt haben, wollten in der Erinnerung ihrer Leiden und der Erinnerung an ihre ermordeten Familienmitglieder nie Gegenstand bloßer Gedenkfeiern sein: Sie hofften und hoffen, dass die Menschen verstehen, dass es um ihre Zukunft geht, wenn sie sich der Schrecken und Fehler der Vergangenheit erinnern."