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15.11.2017

Zur Situation der Rohingya in Myanmar: "Ein bitteres Fazit und ein großer Schmerz"

 
 
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Bereits im September diesen Jahres hatte das Internationale Auschwitz Komitee versucht, den Blick der Öffentlichkeit gegenüber den Verfolgungen, die die Volksgruppe der Rohingya seit Oktober 2016 in Myanmar erleiden muß, zu schärfen. Im August 2017 waren die Massenmorde und Massenvergewaltigungen beim Durchkämmen der Rohingya-Dörfer in Myanmar noch einmal intensiviert worden. Seit August sind mehr als 600 000 Angehörige der Rohingyas aus Myanmar geflohen, um ihr nacktes Leben zu retten. Ihr Elend – besonders das der Kinder – setzt sich in überfüllten Flüchtlingsunterkünften fort.

Für Auschwitz-Überlebende sind die Bilder, die sie aus der Bedrohung, der Verfolgung und der Not der Rohingyas erreichen, Anknüpfungspunkte an ihr eigenes Erleben und ihren lebenslangen Schmerz, der sich mit der Verfolgung während der Nazi-Jahre und der Ermordung ihrer Familien verbindet. Jetzt hat auch das United States Holocaust Museum auf die immer deutlicher zu Tage tretenden Beweise hinsichtlich eines Genozids an den Rohingya hingewiesen: Gemeinsam mit Menschenrechtsgruppen aus Südostasien hat das US Holocaust Museum über ein Jahr hinweg die Situation der Rohingyas beobachtet und durch Interviews und Begegnungen mit Betroffenen abgeklärt.

Hierzu betonte in Berlin Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:

"Gemeinsam mit den Verantwortlichen beim United States Holocaust Museum beklagen die Auschwitz-Überlebenden vor allem das Versagen der internationalen Gemeinschaft. Die Bilder des Elends, der Verfolgung und des Massenmords vermögen offensichtlich die Gleichgültigkeit vieler nicht zu durchdringen. Solange sich die Regierung in Myanmar auf diese Gleichgültigkeit verlassen kann, wird sich an den ethnischen Säuberungen, an Mord und Totschlag in Myanmar nichts ändern. Für Auschwitz-Überlebende ist dies ein bitteres Fazit und ein großer Schmerz.“