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AfD-Parteitag und Wahlen in Europa: Überlebende wollen keine Hinwendung zur vergifteten Welt der europäischen Rechten erleben müssen

Mit Interesse und Anspannung beobachten Überlebende der deutschen Konzentrationslager die anstehenden Wahlen in Europa und den derzeitigen Parteitag der AfD. Sie verfolgen mit Bestürzung, wie sich aus dem Zentrum dieser deutschen Partei heraus ein immer geschlosseneres Welt- und Gesellschaftsbild herausschält, das in seinen dominanten rechtsextremen und völkischen Tonlagen von Demokratieverachtung und gesellschaftlichem Freund-Feind denken getragen wird.

Hierzu betonte im Rahmen eines Projektes mit Jugendlichen in der Gedenkstätte Auschwitz Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:

"Die AfD verabschiedet sich in Köln endgültig und deutlich aus dem gesellschaftlichen Konsens Nachkriegsdeutschland und aus den zivilen Gepflogenheiten der bürgerlichen Mitte in Deutschland. Panikmache, Denunziation aller anderen politischen Kräfte und die Abkehr von den kulturellen Bindewerten der Republik dominieren die Reden und die Auftritte. Auch für diesen Parteitag gilt das, was eine österreichische Auschwitz-Überlebende angesichts des Auftretens der FPÖ im österreichischen Präsidialwahlkampf konstatiert hat: Es wird an die niederen Instinkte der Menschen appelliert. Die Gesellschaft soll scharf gemacht werden. Es ist die große Hoffnung der Überlebenden der deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager zum Ende ihres Lebens in den kommenden Wahlen in Europa keine dramatische Hinwendung zur vergifteten Welt der europäischen Rechten erleben zu müssen: Diese Welt ist ihnen sattsam bekannt."