IAK :: Erinnern an gestern, Verantwortung für morgen

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Kazimierz Smolen ist tot

Heute, am 27. Januar, dem Jahrestag der Befreiung von Auschwitz, ist in Oswiecim/Auschwitz einer der weltweit bekanntesten Auschwitz Überlebenden Kazimierz Smolen gestorben. Er wurde 91 Jahre alt.

Smolen war 1940 als 20 jähriger Jurastudent und polnischer Widerstandskämpfer verhaftet und am 6. Juli 1940 nach Auschwitz gebracht worden. Seine Jugendjahre waren durch die Haft geprägt. Erst am 6. Mai 1945 wurde Smolen im österreichischen Ebensee befreit. Ab 1955 bis zu seiner Pensionierung war er Direktor der staatlichen Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Bei zahlreichen Prozessen gegen Nazi-Täter war Smolen als Betroffener und Jurist als Gutachter beteiligt. Als langjähriger polnischer Vizepr#sident des Internationalen Auschwitz Komitees sprach er mit jungen Menschen in vielen Ländern und beeindruckte sie tief durch seine Berichte aus Auschwitz, seine bewusste Sachlichkeit, sein Interesse am Leben und seinen leisen Humor.

"Gerade am heutigen Tag macht uns dieser tiefe Verlust deutlich, dass wir uns bald ohne Zeitzeugen werden erinnern müssen. Ihre Erinnerungen jedoch haben sie an uns weitergegeben. Kazimierz Smolen wollte eine Stimmer der vielen sein, die in Auschwitz geblieben sind. Er hat diese Aufgabe bis zum Ende seines Lebens mit großer Entschiedenheit und Würde - besonders in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Auschwitz - wahrgenommen. Auch wenn seine Kräfte und sein Augenlicht nachließen - seine Worte blieben deutlich hörbar und sind im Gedächtnis vieler Menschen gespeichert", betonte Christoph Heubner, Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees in Berlin.