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Zum Tod des israelischen Geheimdienstlers Rafi Eitan

Auschwitz-Überlebende im Internationalen Auschwitz Komitee verabschieden sich mit Anerkennung und Dankbarkeit von Rafi Eitan, der 1960 – gemeinsam mit anderen Angehörigen des israelischen Geheimdienstes – Adolf Eichmann in Argentinien ergriffen und so den Prozess gegen ihn vor den Augen der Welt in Jerusalem im Jahr 1961 erst möglich gemacht hat.

Hierzu betonte während eines Aufenthaltes in der Gedenkstätte Auschwitz Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:

"Es war deutschen Dienststellen längst bekannt, wohin sich Adolf Eichmann, einer der Hauptverantwortlichen für den Mord an den europäischen jüdischen Familien, über die sogenannte Rattenlinie mit der Hilfe vieler Sympathisanten hatte flüchten können. Auch nach seiner endgültigen Lokalisierung und Ergreifung durch Rafi Eitan und seine Mitstreiter bestand bei der deutschen Regierung absolut kein Interesse daran, die Auslieferung Eichmanns nach Deutschland in Erwägung zu ziehen.

Überlebende des Holocausts sind bis heute zutiefst dankbar dafür, dass die Aktion Rafi Eitans damals der Welt vor Augen geführt hat, dass die Mörder von Auschwitz an keinem Ort der Welt sicher sein konnten. Auch deshalb hat für Überlebende des Holocausts der Prozess gegen Eichmann vor dem Jerusalemer Bezirksgericht bis heute eine herausragende Bedeutung: Eine Welt, die zum größten Teil längst ihren Frieden mit den Tätern gemacht und die Beweise für deren Verbrechen in den Aktenkellern der Gerichte abgelegt hatte, musste anhören, was sie, die Opfer der Eichmannschen Verbrechen, in der Erinnerung an ihre ermordeten jüdischen Familienangehörigen auszusagen hatten."