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04.04.2019

Roman Kent in Potsdam: "Mein Hund Lala" jetzt auf Deutsch erschienen

 
 
Schulleiterin Gudrun Lehmann bei der Präsentation des Buches

Schulleiterin Gudrun Lehmann bei der Präsentation des Buches

 

 

 

Auf Englisch, Polnisch und Französisch gab es „Lala“ bereits. Jetzt ist das Buch auch auf Deutsch erhältlich. Entstanden als Gute-Nacht-Geschichte für seine Kinder hatte Roman Kent, Präsident des Internationalen Auschwitz Komitees, die berührenden Erlebnisse mit seiner Mischlingshündin „Lala“ im Ghetto von Lodz aufgeschrieben. Er erzählt darin, wie ihm „Lala“ in Zeiten größter Angst und Verzweiflung Mut und Zuversicht spendete.

Im Rahmen einer Präsidiumssitzung des Internationalen Auschwitz Komitees, an der Auschwitz-Überlebende und Angehörige der 2. Generation aus Belgien, Israel, Polen, der Tschechischen Republik, Ungarn, den USA und Deutschland teilnahmen, stellte Roman Kent sein Buch im Bildungsforum der Potsdamer Stadt- und Landesbibliothek vor.
 
Kinder der Förderschule am Nuthetal in Potsdam haben die Geschichte von „Lala“ bebildert – ein Projekt der Schulleiterin Gudrun Lehmann. Ihr Sohn Thomas, der Amerikanistik studiert hat, übersetzte den Text. Die Kinder malten im Kunstunterricht die Bilder zum Buch.
 
Den Anstoß, das Buch auf Deutsch herauszubringen, gab Christoph Heubner, Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees. Mehr als zwei Jahre beschäftigten sich die Schüler mit „Lala“. „Immer wieder hatten wir intensive und emotionale Gespräche über Ausgrenzungen und Diskriminierungen, wo sie beginnen und wie wir damit umgehen können“, sagt Gudrun Lehmann. In Zeiten wie diesen, da sich faschistisches Gedankengut wieder erschreckend verbreite, ist das Buch „ein schöner Beitrag zur Öffnung von Herz und Hirn der Menschen, worum es wirklich im Leben geht“.
 
„Lala“ erzählt die Geschichte eines kleinen Jungen und seines Hundes während des Holocaust. Es ist eine wahre Geschichte. „Es ist die Geschichte meiner Kindheit“, sagt Roman Kent. Hitlers Hass gegen die Juden, der Nazi-Terror, Krieg und Tod – Roman Kent verbindet die unbeschwerte Geschichte seiner Gefährtin „Lala“ „mit all dem Schrecklichen, das seiner Familie geschehen ist, – "so dass meine Kinder begreifen konnten.“ Ihnen, den Enkeln „und allen Kindern dieser Welt“ hat er das Buch gewidmet: „Damit sie verstehen, was Liebe wirklich bedeuten kann.“
 
„Wie gut das Buch von denen verstanden wird, für die es geschrieben ist, zeigen die Bilder“, sagte Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter in seinem Grußwort bei der Potsdamer Veranstaltung. Potsdams Kulturbeigeordnete Noosha Aubel über das fertige Buch: „Es hat mich tief berührt. Diese Mühe hat sich gelohnt. Dieses Buch schließt man sofort ins Herz.“ Marian Turski, Auschwitz-Überlebender, der aus Warschau angereist war, sagte: „Zahlen sind abstrakt, sechs Millionen Tote, das können sich Menschen nicht vorstellen. Sie brauchen ein konkretes Beispiel. Wie das von meinem Freund Roman und seinem Hündchen.“