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Pressemitteilung des Internationalen Auschwitz Komitees

21.11.2020

„Ihr seid nicht die Mehrheit! Wir stehen auf für die Demokratie und gegen den Hass!“

 
 
IAK SIgnet

 

 

 

Mit wachsender Besorgnis verfolgen Überlebende des Holocaust die zunehmend aggressive und gewaltbereite Haltung bei den Demonstrationen von Corona-Leugnern in Leipzig und an anderen Orten des Landes. Immer offensichtlicher lässt sich ein zunehmender Teil der Demonstranten von Verschwörungslügen leiten, die in ihrem Kern antisemitisch sind und den Hass gegenüber Juden und der demokratischen Gesellschaft schüren.

Wir wissen von der kürzlich veröffentlichten Autoritarismusstudie der Leipziger Universität, dass sich der Glaube an diese Verschwörungslügen mittlerweile bis in die Mitte der Gesellschaft erstreckt. Hinzu kommt die perfide Strategie der AfD, sich als Führungsschicht der Demonstrierenden auszurufen und die Teilnehmer der Demonstrationen zur Verachtung und zur Attacke der demokratischen Institutionen anzufeuern. Eine neue Form dieser Grenzüberschreitung haben wir am 18. November mit verbaler und körperlicher Aggression erstmals im Deutschen Bundestag erleben müssen.

Hierzu betonte in Berlin Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:

"Überlebende des Holocaust sehen in dieser Verachtung und Aggressionsbereitschaft gegenüber der Demokratie und ihren Institutionen und Repräsentanten Warnsignale, die sie an die Geschehnisse ihrer eigenen Jugend erinnern. Sie bauen gerade jetzt sehr darauf, dass die demokratische Mehrheit in dieser Gesellschaft hörbar und laut deutlich macht, dass sie die Mehrheit ist. Mit kreativen Mitteln – Trillerpfeifen, Topfdeckeln und Musikinstrumenten – sollten Anwohner an den Demonstrationsrouten die Demonstranten begleiten und von Balkonen und Fenstern aus deutlich machen: Ihr seid nicht die Mehrheit! Wir stehen auf für die Demokratie und gegen den Hass!"

 
 
 

Für Rückfragen / for further Information

Christoph Heubner

Exekutiv-Vizepräsident 

Internationales Auschwitz Komitee

Telefon: ++ 49 (030) 26 39 26 81