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Pressemitteilung des Internationalen Auschwitz Komitees

26.04.2017

Verbot der Zeugen Jehovas in Russland „schmerzlich und empörend“

 
 
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Das Verbot der Zeugen Jehovas in Russland und dessen Bestätigung durch das oberste Gericht Russlands empfinden Überlebende der deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager im Internationalen Auschwitz Komitee als schmerzliche und empörende Botschaft.

Sie erinnern sich bei dieser Nachricht besonders an den Haß, die Demütigung und Verfolgung, denen die Zeugen Jehovas auf Grund ihrer religiösen Überzeugungen und ihrer Lebensart in den Jahren der Nazi-Diktatur in Deutschland ausgesetzt waren. Diese Verfolgung reichte bis zur Haft in zahlreichen Konzentrationslagern, wo die Zeugen Jehovas mit lila Winkeln als Häftlinge gekennzeichnet waren. Auch in Auschwitz wurden Zeugen Jevohas brutal mißhandelt und ermordet. Sie teilten dieses Schicksal in Auschwitz  mit Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion, die im Lager auch zerstörend und unmenschlich traktiert wurden und an denen zum ersten Mal das Gas Zyklon B erprobt wurde, mit dem später die jüdischen Familien Europas und die Sinti und Roma in den Gaskammern Auschwitz-Birkenaus ermordet worden sind.

Hierzu betonte während eines Aufenthaltes in der Gedenkstätte Auschwitz Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:

"Überlebende der deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager fühlen sich den Zeugen Jehovas in der gemeinsamen Erinnerung an den Haß, die Demütigung und die Verfolgung in den Gefängnissen, Folterzellen und Lagern der Nazis eng verbunden. Umso mehr schmerzt sie die Entwicklung in Russland, wo die Zeugen Jehovas ihren Glauben nicht mehr frei werden leben dürfen und so erneut Unfreiheit und Demütigung ausgesetzt sind. Gerade in Zeiten wachsenden fundamentalistischen Hasses, von Antisemitismus und der Verfolgung von Christen in vielen Ländern dieser Erde müssen alle Menschen das Recht haben, ihre religiöse Überzeugung frei, ohne staatliche Repressalien und ohne den Haß anderer Glaubensrichtungen leben zu können. "

 
 
 

Für Rückfragen / for further Information

Christoph Heubner

Exekutiv-Vizepräsident 

Internationales Auschwitz Komitee

Telefon: ++ 49 (030) 26 39 26 81