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Pressemitteilung des Internationalen Auschwitz Komitees

01.09.2019

„Wir wollen es besser machen“: Deutsche und polnische Jugendliche gedenken in Auschwitz / Oswiecim des Jahrestags des Überfalls auf Polen

 
 
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Seit einer Woche beteiligen sich Auszubildende der Volkswagen AG aus Wolfsburg, Emden und Osnabrück gemeinsam mit polnischen Berufsschülern aus Bielsko Biala an einem Gedenkstättenprojekt des Internationalen Auschwitz Komitees in der Gedenkstätte Auschwitz, wo die Jugendlichen bei Erhaltungsarbeiten in dem ehemaligen Konzentrations-und Vernichtungslager engagiert sind, um die Spuren der dort ermordeten jüdischen Menschen zu bewahren.

Heute werden die deutschen und polnischen Jugendlichen in der Stadt Oswiecim/Auschwitz am offiziellen Gedenken aus Anlass des 80. Jahrestages des Überfalls auf Polen teilnehmen und bei der offiziellen Gedenkfeier von Stadtpräsident und Bevölkerung einen "deutsch-polnischen Kranz" niederlegen.

Hierzu betonte Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitee, der die Gruppe betreut:

"Die Stadt Oswiecim und ihre Menschen haben in diesem Krieg furchtbar gelitten. Neben dem allgemeinen Leid, das der von Deutschen entfesselte Krieg über Polen brachte, kam in Oswiecim hinzu, dass man viele der polnischen Bürger verjagte, um Platz für das entstehende Konzentrationslager zu schaffen, in dem man zuerst Polen grausam inhaftierte, die sich im Widerstand gegen die Nazis engagieren wollten. Die jüdischen Bürger der Stadt tötete man später in den Gaskammern der entstandenen Lager. Bis heute ist jeder Bürger in Oswiecim tagtäglich vor der eigenen Haustür mit diesen Erinnerungen und Familienerfahrungen durch die Existenz der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau konfrontiert, die jährlich von mehr als zwei Millionen Menschen aus aller Welt besucht wird. " 

Als Verantwortliche für das Gedenkstättenprojekt betonte Ines Doberanzke-Milnikel von der Volkswagen AG:

"In den vergangenen Tagen haben sich die Jugendlichen sehr viel über die Erinnerungen an diesen 1. September und die Leiden und Folgen des Zweiten Weltkrieges in ihren Familien ausgetauscht  Die Deutschen haben durch diese Erzählungen aus den Familiengeschichten ihre polnischen Kolleginnen und Kollegen verstanden, wie umfassend und zerstörerisch dieser Krieg im Blick auf die polnische Nation von den Deutschen angelegt war und wie furchtbar er in jede Familie in Polen eingegriffen hat. Aber auch die Deutschen haben den polnischen Jugendlichen von ihren Familienrerinnerungen erzählt und den Traurigkeiten und Verlusten, die durch diesen Krieg erwachsen sind."

Und Christoph Heubner fügte hinzu:

"Gerade deshalb war es den deutschen und polnischen Jugendlichen so wichtig, heute gemeinsam mit den Bürgern der Stadt Oswiecim der Toten und der Schrecken dieses Krieges zu gedenken und für die Freundschaft zwischen Deutschen und Polen in Europa einzutreten. ‚Wir wollen es besser machen‘, war ein Wort, das die Jugendlichen immer wieder aufgenommen haben und  das sie durch ihre gemeinsamen Erfahrungen in der Gedenkstätte sehr ernst nehmen."

 
 
 

Für Rückfragen / for further Information

Christoph Heubner

Exekutiv-Vizepräsident 

Internationales Auschwitz Komitee

Telefon: ++ 49 (030) 26 39 26 81