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19.04.2018

Echo / Verlautbarung der Plattenfirma BMG/MGM: Absolut unwürdig

 
 
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Laut verschiedenener Presseberichte hat sich mittlerweile die Plattenfirma BMG-MGM des Rap Duos Kollegah/Farid Bang zur Publikation des Albums "Jung, Brutal, Gutaussehend 3" geäußert und hinter die Musiker gestellt.

Zitiert wird unter anderem im Tagesspiegel der Satz, dass ohne Zweifel manche Textzeilen wie "Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen" viele Menschen tief verletzt habe. Andererseits seien viele Menschen nicht so sehr verletzt worden, so dass das Album 2017 eines der meistverkauften in Deutschland gewesen sei.

Hierzu betonte Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:

"Ich habe im Zusammenhang der Debatte um die Echo-Verleihung an dieses vor Gewalt, Hass und Antisemitismus triefenden Albums selten einen so zynischen und dämlichen Satz gehört wie den der Verantwortlichen der Plattenfirma. Ihr Zynismus dokumentiert reines Gewinnstreben und ist so entlarvend wie erbärmlich. Er beschreibt genau das Dilemma unserer Gesellschaft, in der ein rohes Wegrutschen junger Menschen auf Grund einer sinn- und werteentleerten Unternehmenspolitik und einer ausschließlich am Gewinnstreben orientierten Publikationsstrategie immer möglicher erscheint. Dies alles mit dem Anspruch zu verknüpfen, die künstlerische Freiheit zu verteidigen, ist pure Heuchelei. Für ein Unternehmen, das aus der Tradition von Bertelsmann erwachsen ist, ist dies absolut unwürdig."