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01.03.2019

EU und Antisemitismus in Ungarn: Herrn Orban den Stuhl vor die Tür stellen

 
 
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Überlebende des Holocaust im Internationalen Auschwitz Komitee begrüßen es sehr, dass die EU endlich die Auseinandersetzung mit Herrn Orban und seiner skandalösen und hetzerischen Informationspolitik aufnimmt.

Hierzu betonte während eines Aufenthaltes in Oswiecim/Auschwitz Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Komitees:

"Schon viel zu lange hat Herr Orban Gelegenheit gehabt, vor den Augen Europas gegen die europäischen Institutionen Stimmung zu machen und sie mit populistischen Desinformationen zu überziehen. Zur gleichen Zeit hat er in Ungarn jede Gelegenheit genutzt, die Erinnerungspolitik an den Holocaust zu deformieren und die ungarische Beteiligung an der Drangsalierung und der Deportation der ungarischen Juden in die Lager der Nazis zu minimalisieren und aus dem öffentlichen Bewusstsein hinauszudrängen.

Darüberhinaus ist Herr Orban in den Augen der Überlebenden des Holocaust dafür verantwortlich, dass seit nunmehr Monaten Herr Soros als das ‚jüdische‘ Gesicht einer anti-europäischen Verschwörung durch die Manege der Rechtspopulisten gezogen wird. Alleine wegen der schäbigen, subtilen und effizienten Art, mit der Herr Orban hier immer wieder antisemitische Vorurteile bedient und Aggressionen in Europa schürt, müsste ihm im Kreise seiner Freunde von den europäischen Volksparteien der Stuhl längst vor die Tür gestellt worden sein.

Es kann nicht sein, dass in vielen EU-Ländern der Antisemitismus als wachsende Bedrohung aller Bürgerinnen und Bürger erkannt und bekämpft wird und man gleichzeitig Herrn Orban gewähren lässt. Wir sind deshalb dankbar, dass sich jetzt endlich Mitglieder dieser Parteienfamilie bemerkbar machen und seinen Ausschluss fordern. Gerade vor der Europa-Wahl mutet die Absicht der europäischen Volksparteien, mit Herrn Orban in den Wahlkampf zu ziehen, nur noch grotesk an."