VW Auszubildende engagieren sich bei Erhaltungs-und Restaurierungsarbeiten in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Foto: Karl Lehmann / IAK Berlin
Mit einem Vorbereitungsseminar in Hannover haben das Internationale Auschwitz Komitee und die Volkswagen AG die durch die Corona-Pandemie unterbrochene Projektarbeit mit Auszubildenden in der Gedenkstätte Auschwitz Birkenau wiederaufgenommen.
So werden im Jahr 2023 fünf Gruppen von jeweils 15 Auszubildenden aus allen deutschen Standorten des Unternehmens für 12 Tage in Oswiecim/Auschwitz sein und sich bei Erhaltungs-und Restaurierungsarbeiten in der Gedenkstätte engagieren. Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gedenkstätte werden sie helfen, Gebäude zu erhalten und Gegenstände zu konservieren, die als Beweisstücke des Verbrechens aus der Hinterlassenschaft der ermordeten jüdischen Menschen zurückgeblieben sind. Drei der fünf Gruppen werden in ihren Projekten mit Kolleginnen und Kollegen aus den polnischen Niederlassungen des Vokswagen Konzerns oder mit polnischen Schülerinnen und Schülern aus Partnerschulen zusammentreffen. Während ihres fast zweiwöchigen Aufenthaltes werden die Gruppen inhaltlich vom Internationalen Auschwitz Komitee betreut und begleitet. Sie wohnen in der Internationalen Jugenbegegnungsstätte in Oswiecim/Auschwitz. Neben den Auszubildenden werden sich im Jahr 2023 auch vier Gruppen von Managern und Meistern des Konzerns zu mehrtägigen Seminar - und Erinnerungsprojekten in der Gedenkstätte Auschwitz aufhalten.
Hierzu betonte Christoph Heubner, der Exekutiv Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitee: "Die helfenden Hände der Auszubildenden werden in der Gedenkstätte Auschwitz dringend erwartet, da der Umfang der notwendigen Erhaltungsarbeiten auf dem 190 Hektar großen Gelände des ehemaligen Konzentrations-und Vernichtungslagers ständig wächst. Die jungen Menschen bei Volkswagen melden sich freiwillig für diese Projekte und es gibt wesentlich mehr Interessentinnen und Interessenten als Plätze. Auch dies bestätigt die Ergebnisse einer kürzlich vorgelegten Studie, dass das Interesse junger Menschen an der Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte und dem Besuch einer Gedenkstätte massiv zugenommen hat. Die Überlebenden von Auschwitz sind den Jugendlichen von Volkswagen für ihr Interesse, ihre Empathie und ihre Hilfe sehr dankbar. Gerade in einer Zeit, in der Hass und Gewalt gegenüber jüdischen Menschen nicht nur in Deutschland immer mehr zunehmen und der Antisemitismus gewalttätiger wird, ist dieses Engagement ein gesellschaftliches Signal, das in seiner Bedeutung weit über Deutschland hinausreicht."