Empört haben Überlebende der deutschen Konzentrationslager die gestrige Demonstration der Pegida-Anhänger in Dresden verfolgt.
Besonders die geschmacklose Instrumentalisierung des Begriffes "KZ" lässt die Überlebenden, die die KZs am eigenen Leib erfahren haben, fassungslos und verstört zurück. Dass dies in Deutschland geschieht ist für die Überlebenden jenseits jeden Geschmacks und ein widerliches Signal der Schamlosigkeit.
Auch der Blick auf von Wut und Hass berauschte Bürger, die der Demokratie ihre Verachtung entgegenbrüllen, weckt in ihnen ungute Erinnerungen.
Hierzu betonte Christoph Heubner, der Exekutiv Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:
"Jetzt ist keine Zeit für Katzenjammer. Jetzt muss für uns alle die Analyse beginnen: Besonders erschreckend ist am heutigen Tag nach der Demonstration in Dresden auch die Erkenntnis, wie weit die Vernetzung des antiparlamentarischen Potentials in Europa mittlerweile gediehen ist: Politiker haben hier akuten Nachholbedarf. Bisher sind die Antworten Europas auf rechte Herausforderungen kläglich und desillusionierend. Dies gilt in der gegenwärtigen Situation auch und besonders für die Menschen, die in Europa Schutz und Hilfe suchen: Wenn aus der deutschen Hilfsbereitschaft nicht sehr schnell eine europäische Lösung wird, wird Europas Selbstbild und seine Bedeutung weiter zerbröseln. Den rechtsextremen und populistischen Bewegungen ist dann Tür und Tor noch weiter geöffnet."