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22.08.2017

Zur Kunstaktion "Auschwitz am Strand" im Rahmen der documenta in Kassel

 
 
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Mit zunehmender Empörung und Kopfschütteln verfolgen Auschwitz-Überlebende die Ankündigung und Begründung der Kunstaktion "Auschwitz am Strand", die im Rahmen der documenta in Kassel gezeigt werden wird.

In Berlin betonte hierzu Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:

"Niemand – ob Politiker oder Künstler – sollte den Namen Auschwitz für eigene politische Kampagnen oder Kunstaktionen missbrauchen. Dies fordert auch der Respekt den Überlebenden gegenüber, die mit ihren Erinnerungen und Gefühlen trotz der zeitlichen Distanz oft noch in Auschwitz sind und ihre ermordeten Angehörigen vor Augen haben. Das, was vor allem jüdische Häftlinge in Auschwitz an industrieller ‚Vernichtung‘ in den Gaskammern erfahren haben, entzieht sich dem Vergleich mit dem Elend und dem Sterben von Flüchtlingen heute. Wer hier Vergleiche konstruiert und Begriffe wie "Zyklon B" und "Vernichtung" in der Debatte um Flüchtlinge heute instrumentalisiert, sucht die plumpe Sensation und nicht die künstlerische Aufklärung. Es ist schade, dass sich ein berechtigtes und wichtiges künstlerisches und politisches Anliegen, das viele Menschen in Europa empört und in Bewegung bringt, durch diese Vergleiche selbst diskreditiert. Mit falschen Vergleichen und Sensations-Rhetorik wird man weder den Gefühlen der Überlebenden noch dem Elend der Flüchtlinge gerecht."