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MDR-Veranstaltung mit Neonazi: Empörend naiv und politisch blind

Zu den Debatten um eine geplante Veranstaltung des MDR mit dem bekannten Neonazi Arthur Österle betont in Berlin Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:

"Auschwitz-Überlebende sind der Stadt Chemnitz eng verbunden: Seit vielen Jahren arbeiten sie gemeinsam mit dem jüdischen Auschwitz-Überlebenden Justin Sonder, der in Chemnitz geboren und nach Auschwitz völlig selbstverständlich in seine Heimat Chemnitz zurückgekehrt ist. Auch Justin Sonder hat sich in den vergangenen Monaten mit zahlreichen öffentlichen Aktivitäten gegen den erstarkenden Antisemitismus und den rechtsextremen Hass engagiert. So wie Justin Sonder haben Überlebende des Holocaust in vielen Ländern die martialischen Aufmärsche rechtsextremer Gruppen im vergangenen Jahr in Chemnitz mit Entsetzen verfolgt. Es war bedrückend für sie zu beobachten, wie diese Gruppen den Mord an einem Chemnitzer Bürger für ihre Zwecke mißbraucht und weit über Chemnitz hinaus Hass gegen Andersdenkende gesät und zur Zerstörung der Demokratie aufgerufen haben.

Der MDR hat über diese Ereignisse und die Aktivitäten der rechtsextremen Szene objektiv berichtet. Dass jetzt - ein Jahr nach diesen Geschehnissen - der MDR von allen guten Geistern verlassen ist, und einem bekannten Aktivisten der Chemnitzer Neonaziszene noch ein Forum bieten will, um seinen Hass und seine versteckten Gewaltandrohungen nicht nur gegen Journalisten auf einer Bühne des MDR fortsetzen zu können, ist empörend naiv und politisch blind.

Das Internationale Auschwitz Komitee fordert alle zu dieser Debatte Eingeladenen auf, dem Beispiel der Chemnitzer Oberbürgermeisterin Ludwig und den Grünen zu folgen, und ihre Teilnahme abzusagen."