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Prozess gegen Hubert Zafke: Alptraum für die Überlebenden von Auschwitz

In Neubrandenburg ist heute der Auschwitz Prozess gegen den ehemaligen SS-Sanitäter Hubert Zafke fortgesetzt worden. Der Befangenheitsantrag gegen den Vorsitzenden Richter Kabisch, der  von den Vertretern der Nebenkläger beim letzten Verhandlungstag vor einer Woche gestellt worden waren, wurden heute vom Landgericht Neubrandenburg abgelehnt.

Neue Befangenheitsanträge wurden heute erneut durch die Staatsanwaltschaft und andere Nebenklägervertreter gestellt. Damit setzt sich das Ärgerniss dieses Prozesses und eines heillos überforderten Gerichtes als Alptraum für die Überlebenden von Auschwitz fort.

Während eines Aufenthaltes in der Gedenkstätte Auschwitz betonte hierzu Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:

"Die Auschwitz-Überlebenden verfolgen diesen Prozess mit großer Aufmerksamkeit. Dass ihnen und ihrer Geschichte in einem deutschen Gerichtssaal auch heute noch mit einer so schneidenden Ignoranz und Ablehnung gegenübergetreten werden kann, haben sie schlichtweg für ausgeschlossen gehalten.

Die parteiische Verhandlungsführung des Vorsitzenden Richters ergänzt sich in beklemmender Weise mit der Inszenierung des Angeklagten durch seinen Verteidiger, der den Prozess in seiner letzten Pressemeldung erneut als 'Schauprozess' diffamiert hat. Mittlerweile wird jenseits der Unabhängigkeit der Justiz die Frage nötig, wie es in Mecklenburg-Vorpommern möglich ist, dass ein solch arrogantes  Gericht mit einem so sensiblen Prozess betraut wird und nun über Monate durch Verschleppung und Verweigerung nicht nur das Bild der Justiz in Mecklenburg-Vorpommern ramponieren kann. Die Überlebenden von Auschwitz bedauern besonders die Polarisierung, die ihnen gegenüber durch diesen Prozess entsteht."