Unbekannte haben sieben von zwölf Bäumen in der Nähe der Gedenkstätte Buchenwald abgesägt oder abgebrochen. Die Gedenkbäume werden seit 1999 entlang der Todesmarschrouten aus Buchenwald gepflanzt. Sie ehrten das Andenken und den Mut deutscher Antifaschisten, Emil Carlebach, Otto Kipp, Erich Loch, Reinhold Lochmann, August Stötzel; sie ehrten die 1.600 Kinder und Jugendlichen, die Buchenwald nicht überlebten, und den französischen Ingenieur und Luftfahrtunternehmer, Marcel Dassault. Die zerstörten Bäume symbolisierten das Leben, ihr Leben, ihr Opfer. Bild: Stiftung Gedenkstätten Buchenwald u. Mittelbau-Dora
Zum gezielten Angriff auf die KZ-Gedenkstätte Buchenwald, bei dem unter anderem auch Erinnerungsbäume für ermordete Kinder zerstört wurden, erklärt Christoph Heubner, Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees während eines Besuches in Frankreich:
"Überlebende der deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager empfinden diese hasserfüllte und kalkulierte Machtdemonstration von Neonazis als direkten Angriff gegen alle in den Lagern ermordeten Menschen und als Angriff gegen die deutsche Erinnerungskultur überhaupt. Solche Attacken sind auch ein Resultat der erinnerungspolitischen Wende, zu der Rechtsextreme in der AfD immer wieder aufrufen. Gerade aus Deutschland sind solche Nachrichten beschämend."