Petra (l.) und Franz Michalski (r.) bei der Lesung aus seinem Buch. Der Shoah-Überlebende Franz Michalski ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Foto: Jüdische Allgemeine, Maria Ugoljew
Vor wenigen Tagen ist in Berlin Franz Michalski gestorben. Gemeinsam mit seiner Frau Petra gehörte er in Berlin über viele Jahre hinweg zu jenen unermüdlichen Zeitzeugen, die vor allem jungen Menschen über ihre Erinnerungen und Erfahrungen aus der Zeit der nationalsozialistischen Verfolgung berichteten und auch von dem antisemitischen Haß erzählten, dem sie und ihre Familie immer wieder begegneten.
Zum Tod des Shoah-Überlebenden Franz Michalski betonte in Berlin Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:
"Franz Michalski war ein beeindruckender Zeitzeuge, der Menschen durch seine Freundlichkeit gewann und durch die Menschlichkeit berührte, die er gemeinsam mit seiner Frau Petra bei vielen Gesprächen über seine Erlebnisse während der Jahre der Nazi-Verfolgung ausstrahlte. Immer war es beiden wichtig, nicht nur über den antisemitischen Haß ihrer Verfolger zu sprechen, sondern auch von der Hilfsbereitschaft und dem Mut jener Deutschen zu berichten, die der Familie Michalski in diesen dunklen Jahren geholfen hatten. Angesichts des antisemitischen Hasses, der die Gesichter viel zu vieler verzerrt, fällt der Abschied von diesem freundlichen Menschen besonders schwer."