IAK benennt Berliner Straße nach Walter Lübcke
Der öffentliche Raum darf nicht denjenigen überlassen werden, die Hass säen
Am Pfingstmontag wurde die Sigismund-Straße in Berlin-Tiergarten zur Walter-Lübcke-Straße: Das Internationale Auschwitz Komitee gedachte damit dem von Rechtsextremisten ermordeten Kasseler Regirungspräsidenten. Am 2. Juni jährte sich der Mord zum ersten Mal.
„Walter Lübckes Einsatz für Demokratie und Menschenwürde war beispielhaft“, erklärte Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des IAK in Berlin. "Wir dürfen den öffentlichen Raum nicht jenen überlassen, die Hass verbreiten und auch nicht vor mörderischer Gewalt zurückschrecken."
"Die Gesellschaft muss lauter werden, wegsehen ist keine Option", sagte Christoph Heubner. Nach dem Mord an Walter Lübcke wurde in Hanau und Halle weiter gemordet: Es ist eine Reihe rechtsextremer Gewalttaten, die – nicht nur in Deutschland – den weltweit zunehmenden Hass und die mörderische Gewaltbereitschaft von Neonazis und Rechtsextremen dokumentieren. Zugleich mahnte er: "Die deutsche Gerichtsbarkeit muss schneller werden."
Die temporäre Umbenennung der Sigismund-Straße in Walter-Lübcke-Straße "soll auch eine Ermutigung für seine Familie sein und ein Aufruf an alle Menschen, jene Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker, die sich gegen rechtsextremen Hass und antisemitische Verschwörungstheorien wenden, zu unterstützen", so Heubner. "Wir dürfen den öffentlichen Raum nicht jenen überlassen, die Hass verbreiten und auch nicht vor mörderischer Gewalt zurückschrecken."
Das IAK hofft, dass Gemeinden und Städte dem temporären Berliner Beispiel folgen werden. Denn eine Straßenbenennung ist ein bleibendes Dokument und auch ein Bekenntnis. Der Berliner "Tagesspiegel" berichtete ausführlich über die Umbenennung – und berichtete auch, dass mit Fulda eine erste Kommune in Deutschland beschlossen habe, die Erschließungsstraße eines Wohnquartiers in "Dr.-Walter-Lübcke-Straße" zu nennen. Ein Anfang ist gemacht.
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