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Pressemitteilung des Internationalen Auschwitz Komitees

06.10.2024

80 Jahre nach dem Aufstand in Auschwitz: Holocaust-Überlebende gedenken der Opfer von 1944 und blicken mit Entsetzen auf die Angriffe der Hamas am 7. Oktober 2023

 
 
Holocaust-Überlebende gedenken der Opfer das Aufstandes in Auschwitz von 1944 und blicken mit Entsetzen auf die Angriffe der Hamas am 7. Oktober 2023. Bild: KGS/IAK Berlin

Holocaust-Überlebende gedenken der Opfer das Aufstandes in Auschwitz von 1944 und blicken mit Entsetzen auf die Angriffe der Hamas am 7. Oktober 2023. Bild: KGS/IAK Berlin

 

 

 

Für Auschwitz-Überlebende überlagern sich am 7. Oktober die Erinnerungen an die Bedrohungen und die mörderische Gewalt, denen jüdische Menschen in Geschichte und Gegenwart ausgesetzt waren und ausgesetzt sind:

Sie gedenken des Heldenmutes der Häftlinge im Sonderkommando von Gaskammer und Krematorium Nr. 4 in Auschwitz-Birkenau, die sich vor 80 Jahren, am 7. Oktober 1944, mit ihnen zugeschmuggelten Waffen gegen die SS erhoben. Alle von ihnen wurden im Laufe des Kampfes von der SS getötet, aber die Tatsache ihres Aufstandes und ihres Mutes verbreitete sich in Windeseile unter den Häftlingen und vermittelte ihnen Hoffnung in diesen letzten mörderischen Wochen der Existenz von Auschwitz.

Zum Gedenken am 7. Oktober betonte in Berlin Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:

"Nach ihrer Befreiung suchten viele Überlebende von Auschwitz einen neuen Anfang in Israel: Nie mehr wollten sie in einer Welt leben, in der antisemitischer Haß und Gewalt erneut aufbrechen könnten. Mit ihren Nachbarn wollten sie in Frieden leben, hatten sie doch selber grenzenlosen Hass erfahren und ihre Familien in den Gaskammern von Auschwitz verloren. 

Heute drängen sich zu den entsetzlichen Bildern ihrer Auschwitz-Erinnerungen die entsetzlichen Bilder des Hasses und des Mordens gegenüber jüdischen Männern, Frauen und Kindern vom 7. Oktober 2023 hinzu, jenes Tages, an dem die Terroristen der Hamas erneut deutlich machten, um was es ihnen geht:

Die Auslöschung des Staates Israel und die Vernichtung jüdischer Menschen in Israel und weltweit."

Und in Warschau betonte Marian Turski (98), Auschwitz-Überlebender und Präsident des Internationalen Auschwitz Komitees: 

"Mit Trauer, Liebe und Solidarität gedenken wir als Überlebende des Holocaust an diesem 7. Oktober unserer Freunde und Weggefährten in Israel sowie deren Familien. Wir gedenken der Geiseln, die noch immer in der Gewalt der Hamas sind. Als Überlebende des Holocaust waren wir über Jahrzehnte mit der Tatsache konfrontiert, dass immer wieder versucht wurde, den Holocaust zu leugnen oder zu verdrängen. So als hätten die Morde an unseren Eltern und Geschwistern nie stattgefunden. Deshalb empört es uns heute besonders, dass jetzt genauso versucht wird, die Pogrome der Hamas vom 7. Oktober 2023 als Ursache der aktuellen Entwicklungen in Israel und Gaza aus dem öffentlichen Bewusstsein auszulöschen, sie zu verschweigen oder gar zu leugnen. Immer noch hat es die Hamas durch die sofortige Freilassung aller Geiseln in der Hand, das Leiden und den Schmerz aller an diesem Konflikt Beteiligten zu unterbrechen."

 
 
 

Für Rückfragen / for further Information

Christoph Heubner

Exekutiv-Vizepräsident 

Internationales Auschwitz Komitee

Telefon: ++ 49 (030) 26 39 26 81