Pressemitteilung des Internationalen Auschwitz Komitees
22.08.2020
Angriff auf die Mahn- und Gedenkstätte Oradour sur Glane: Nicht nur die französische Regierung muss die Demokratie und die Würde der Opfer verteidigen
Überlebende des Holocaust in aller Welt sind entsetzt und betroffen von der rechtsextremen Attacke auf die Gedenkstätte Oradour sur Glane. Hierzu betonte in Berlin Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:
"Der Angriff auf die Mahn- und Gedenkstätte Oradour sur Glane zeigt deutlich, dass die europäischen Regierungen ihren Kampf gegen faschistische Ideologen dringend intensivieren müssen. Immer mehr versuchen Neonazis Europa mit antisemitischem Hass und ihrer Verachtung der europäischen Erinnerungskultur zu infiltrieren. Seien es jüdische Friedhöfe oder Gedenkstätten: Oradour sur Glane gilt weltweit als eine der wichtigsten Erinnerungsstätten, die den Hass und die Grausamkeit der nazistischen Ideologie bezeugen. Der gezielte Angriff auf die Gedenkstätte ist ein erneuter Versuch rechtsextremer Gewalttäter, in Europa den öffentlichen Raum zu besetzen und ihren Machtanspruch zu demonstrieren. Die Überlebenden des Holocaust erwarten, dass in Europa nicht nur die französische Regierung den Verfolgungs- und Aufklärungsdruck gegenüber solchen Tätern entschieden erhöht und die Demokratie und die Würde der Opfer verteidigt."
Für Rückfragen / for further Information
Christoph Heubner
Exekutiv-Vizepräsident
Internationales Auschwitz Komitee
Telefon: ++ 49 (030) 26 39 26 81