
Im Rahmen einer Bildungsfahrt stehen vier Jungen vor dem Eingang der KZ-Gedenkstätte in Auschwitz-Birkenau und zeigen den in der Neonazi-Szene häufig verwendeten White-Power-Gruß. Die Szene lud einer der jungen Rechtsextremen in seiner Instagram-Story hoch. Foto: The Times, Instagram
Zu den rechtsextremen Entgleisungen von Schülern aus Greifswald während ihres Besuches der Gedenkstätte Auschwitz und den derzeitigen Reaktionen und Debatten hierzu betonte während eines Aufenthaltes in der Gedenkstätte Auschwitz Christoph Heubner, der Exekutiv Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:
"Mit dem Zeigen des "White-Power-Grußes" in der Gedenkstätte Auschwitz haben sich die Schüler aus Greifswald bewußt für die Vorherrschaft der weißen Rasse eingesetzt und sich damit -gerade an diesem Ort- für die weitere Vernichtung und Ermordung sogenannter "Untermenschen" ausgesprochen.
Auschwitz-Überlebende bewerten die Haltung und das Handeln dieser jungen Menschen als agressiv, herzlos und infam: Am Tatort des Völkermordes beleidigen diese Jugendlichen die dort ermordeten Angehörigen der Überlebenden und sie verhöhnen die Erinnerungen und Empfindungen der Überlebenden selbst, indem sie ihre Aktion in den sozialen Medien öffentlich demonstrieren. Dass nun auch die Eltern der betroffenen Jugendlichen scheinbar überhaupt nicht verstehen, welche Dimension von Gewalt und Haß der Aktion ihrer Kinder innewohnt, und sich gegen erzieherische Strafmaßnahmen verwehren, ist für die Überlebenden von Auschwitz unverständlich und besonders bedrückend."