Am 2. September 1943 um 10.00 Uhr fährt ein Zug mit tausend Juden vom Bahnhof Bobigny ab. Mehr als die Hälfte der Deportierten sind französische Staatsbürger. Leutnant Wannemacher ist für die Beaufsichtigung des Zuges verantwortlich.
Der Zug nimmt wahrscheinlich die folgende Strecke: Bobigny, Noisy-le-Sec, Épernay, Châlons-sur-Marne, Révigny, Bar-le-Duc, Novéant-sur-Moselle (Neuburg), Metz, Saarbrücken, Frankfurt/Main, Dresden, Görlitz, Liegnitz (Legnica), Neisse (Nysa), Cosel, Katowice (Kattowitz). Er erreicht Auschwitz am 4. September 1943.
Nach der Ankunft im Lager werden 232 Männer und 106 Frauen für die Zwangsarbeit ausgewählt. Die Männer werden mit den Nummern 145796 bis 145027 tätowiert, die Frauen erhalten die Nummern 58300 bis 58405. Die anderen 727 deportierten Menschen werden direkt nach ihrer Ankunft im Lager vergast.
Nachdem die Abfahrtsliste des nächsten Konvois erstellt wurde, die als „Evakuierung“ bezeichnet wird, übergibt der Truppenleiter den Zimmerleitern die Blätter mit dem Datum und den Modalitäten der „Evakuierung“. Diese Dokumente sind grüne Blätter, die an Wachhabende verteilt werden.
Am Tag vor ihrer Deportation verlassen die Häftlinge ihre Zimmer und werden zu je fünfzig in den Etagen der Treppen in der Nähe des Lagereingangs eingewiesen.
Im Jahr 1945 werden es nur siebzehn Männer und vier Frauen sein, die diesen Konvoi überlebt hatten.
Unter den Ermordeten sind auch zwei junge Studenten. Jacqueline Bialek, geboren 1921 in Paris. Während des Krieges lebt sie in Montauban.
Ihr Bruder Jacques Bialek wird 1926 in Montmorency geboren. Auch er studiert in Paris. Während des Krieges hat er sich, wie seine Schwester Jacqueline, nach Montauban zurückgezogen.
Jacqueline ist 22, ihr Bruder Jacques 17 Jahre alt, als sie in Auschwitz ermordet werden.
Sie hatten ihr ganzes Leben noch vor sich.