Auschwitz-Überlebende gedenken gerade an diesem 9. Mai 2022 aller russischen, ukrainischen und weißrussischen Soldaten aus den Reihen der Roten Armee, die sie in Auschwitz befreit und ins Leben zurückgeführt haben.
Die Überlebenden der deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager gedenken darüberhinaus des entscheidenden Beitrages, den die Völker der damaligen Sowjetunion -gemeinsam mit ihren Alliierten- bei der Befreiung Europas vom Terror der deutschen Nazi-Herrschaft geleistet haben.
Hierzu betonte in Berlin Christoph Heubner, der Exekutiv Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees: "Der Blick der Überlebenden auf die heutige Parade in Moskau ist ein Blick der Trauer, des Zorns und der Bitterkeit. In den Dank an ihre Befreier mischt sich das Mitgefühl mit allen Familien, die heute unter der Gewalt der russischen Armee und den Lügengespinsten Putins und seiner Kamarilla leiden müssen.
Und in Warschau betonte Marian Turski, polnisch-jüdischer Auschwitz Überlebender und Präsident des Internationalen Auschwitz Komitees: "Ich kann den diesjährigen Gedenktag des 9. Mai nicht begehen, ohne zu bedenken, dass diejenigen, die vorgeben die Nachfolger und Erben der Roten Armee zu sein, in die Ukraine eingedrungen sind, dort Kriegsverbrechen begehen, Zivilisten töten und das Leben und die Infrastruktur in der Ukraine zerstören wollen. Im Mai 1945 war die Rote Armee eine Befreiungsarmee. Und deshalb werde ich heute zum Friedhof der sowjetischen Soldaten in Warschau gehen und dort Blumen auf den Gräbern der gefallenen Soldaten niederlegen. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass im Frühling des Jahres 2022 die russische Armee eine Invasionsarmee ist, eine Armee der Aggression."