Der letzte noch überlebende Chefankläger der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse ist gestorben. Benjamin Ferencz wurde 103 Jahre alt. imago/ZUMA Press
Zum Tod von Benjamin Ferencz betonte In Berlin Christoph Heubner, der Exekutiv- Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:
"Mit tief empfundener Dankbarkeit, Wehmut und großer Hochachtung verabschieden sich Holocaust-Überlebende in aller Welt von Benjamin Ferencz, der zeit seines Lebens dafür Sorge getragen hat, dass die Ermordeten des Holocaust nicht in der Dunkelheit des Vergessens verschwinden und die Täter von Verbrechen gegen die Menschlichkeit verfolgt und vor Gericht gestellt werden müssen. Benjamin Ferencz war unmittelbar nach Kriegsende bei seiner persönlichen Konfrontation mit den Verbrechen in verschiedenen befreiten Konzentrationslagern immer bewusst, dass auch er zu jenen jüdischen Familien gehörte, die von den Nazis zum Tod in der Gaskammer bestimmt waren: Seine Eindrücke aus diesen Monaten bestimmten fortan sein lebenslanges Engagement für Recht, Gerechtigkeit und die Entschädigung der überlebenden Opfer dieses Terrorsystems. Nie war Benjamin Ferencz von dem Gedanken der Rache getrieben, sein Eintreten gegen Antisemitismus, Folter, Hass und Kriegsverbrechen war immer getragen von der Überzeugung, dass die Gerechtigkeit in dieser Auseinandersetzung den längeren Atem haben muss. Seine Botschaft ist gerade in diesen Tagen von beklemmender Aktualität."