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Pressemitteilung des Internationalen Auschwitz Komitees

18.09.2023

CDU Abstimmungserfolge mit der AfD in Thüringen entlarven "Brandmauer" als weitgehend scheinheiliges Wortgeklingel.

 
 
Bei der Oberbürgermeisterwahl in Nordhausen hat keiner der sechs Kandidaten die erforderliche 50-Prozent-Marke geschafft. Daher treffen am 24. September Jörg Prophet, AfD und der parteilose Amtsinhaber Kai Buchmann in der Stichwahl aufeinander. Bild: mdr.de

Bei der Oberbürgermeisterwahl in Nordhausen hat keiner der sechs Kandidaten die erforderliche 50-Prozent-Marke geschafft. Daher treffen am 24. September Jörg Prophet, AfD und der parteilose Amtsinhaber Kai Buchmann in der Stichwahl aufeinander. Bild: mdr.de

 

 

 

Zur politischen Situation in Thüringen und der bevorstehenden Stichwahl zum Amt des Oberbürgermeisters in Nordhausen betonte Christoph Heubner, der Exekutiv Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:

" Überlebende der deutschen Konzentrations-und Vernichtungslager blicken voller Spannung und Sorge nach Thüringen. Vielen von ihnen ist diese Region mittlerweile vertraut und lieb geworden. Besonders jene unter ihnen, die nach ihrer Befreiung aus Buchenwald oder Mittelbau-Dora zu Menschen in diesen Regionen Beziehungen entwickelt und auf einen neuen Anfang vertraut haben, verfolgen deshalb die derzeitigen politischen Entwicklungen in Thüringen mit Fassungslosigkeit und Trauer: Daß ausgerechnet in Nordhausen, einer Stadt, in der sie sich willkommen gefühlt haben, ein AfD Kandidat große Wahlchancen hat, den frühere Äußerungen trotz seines bürgerlich-harmlosen Auftretens als lupenreinen Rechtsextremisten entlarven , erinnert die Überlebenden an jene dunklen Zeiten, die sie nahe Nordhausen durchleiden mußten und verschüttet die Wege des Vertrauens, die über viele Jahre entstanden sind. Wenn in das Rathaus von Nordhausen wieder jener ideologische Ungeist einziehen sollte, den sie in früheren Jahren am eigenen Leibe erfahren haben, ist dies für Überlebende so, als ob ihre Befreiung und ihr Leben danach gerade hier abgestoßen und in Frage gestellt werden würde.

Dass darüberhinaus die CDU sich in dieser brisanten Situation im thüringischen Landtag auf Abstimmungserfolge mit der AfD einläßt empfinden die Überlebenden nur noch als blindäugig und verantwortungslos. Für viele Bürgerinnen und Bürger in Thüringen muß dies wie eine Anerkennung der AfD als gegenwärtiger und zukünftiger Partner wirken und entlarvt so die Beschwörungen der CDU zur "Brandmauer" als weitgehend scheinheiliges Wortgeklingel. Auch in Nordhausen und um Nordhausen herum steht viel auf dem Spiel."

 
 
 

Für Rückfragen / for further Information

Christoph Heubner

Exekutiv-Vizepräsident 

Internationales Auschwitz Komitee

Telefon: ++ 49 (030) 26 39 26 81