Pressemitteilung des Internationalen Auschwitz Komitees
23.07.2020
Stutthof-Prozess: Fassungslosigkeit und Empörung
Zum Ausgang des Hamburger Stutthof-Prozesses betonte Christoph Heubner, Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees in Berlin:
"Wieder einmal hinterlässt ein solcher Prozess bei Überlebenden, die diese jungen Männer damals auf ihren Wachtürmen gesehen haben, Fassungslosigkeit und Empörung. Auch Bruno D. hat sich in den vielen Jahrzehnten seines Erwachsenenlebens nie eingestanden, was er in Stutthof gesehen, gehört und getan hat und an welchem mörderischen System er beteiligt war: Nie hat er in seinem Leben danach das Leid und das Elend der Menschen, die er damals von seinem Wachturm aus mit den Augen und seinem Gewehr verfolgt hat, an sich herangelassen. Auch sein selbstmitleidiges Auftreten vor Gericht und seine, den Umständen geschuldete Entschuldigung am Ende des Prozesses bestätigen dies. Das bleibt für die Überlebenden der deutschen Konzentrationslager die entsetzliche Erkenntnis aus diesen viel zu spät durchgeführten Prozessen."
Für Rückfragen / for further Information
Christoph Heubner
Exekutiv-Vizepräsident
Internationales Auschwitz Komitee
Telefon: ++ 49 (030) 26 39 26 81